Zur Herstellung eines intensiven,
klaren und möglichst originalen Geschmacksbildes bei einem Gemüse- oder
Obstsaft sind zwei Faktoren wesentlich:
- die Extraktion von möglichst
vielen aromabildenden Komponenten aus den Zellen
- die Abwesenheit von Hitze.
Bei herkömmlichen
Entsaftungsverfahren werden entweder nur wenige Aromenbe-standteile
der Originalfrucht extrahiert oder es wird Hitze eingesetzt, was das
Original-Aroma verändert. Mit Enzymen läßt sich mehr erreichen. Für die
folgenden Experimente mit Obst und Gemüse wird ein Enzym-Präparat verwendet,
welches zum Großteil aus Pektinasen
und zusätzlich Cellulasen
und Hemicellulasen
besteht. Mit ihrer Hilfe wird der Großteil der Pflanzenzellen auf kaltem Wege
aufgeschlossen.
Dazu wird geputztes Gemüse oder
Obst sorgfältig gewaschen und
zerkleinert. Der grobe Brei wird mit 4 g Enzym-Präparat pro 1000 g Masse
vermengt und für zehn bis zwölf Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen (für
die höchste enzymatische Aktivität erweisen sich 27°C als optimal). Nach der
Einwirkzeit ist der Brei sichtbar flüssiger und kann mühelos mit Hilfe eines
Tuchs passiert werden. Der Verlust, der durch den im Tuch verbleibenden
Rückstand entsteht, wird durch dieses Verfahren um zehn bis zwanzig Prozent
geringer gegenüber der gleichen Verfahrensweise ohne Zusatz von Enzymen.
Der Flüssigkeitszugewinn
beinhaltet viele komplexe
Geschmacksstoffe und Aromen, die durch den enzymatischen Zellaufschluss
freigegeben werden. Vor allem durch eine spätere Konzentration des Saftes wird
ein eigenständiges Geruchs- und Geschmacksbild erreicht, das den Anforderungen
der Spitzengastronomie gerecht wird. Auf die Verwendung von künstlichen
Aroma-Zusätzen kann dadurch verzichtet werden.
Patrick Büchel ist Küchenchef im
Restaurant Spices
A-ROSA Sylt und bietet dort kreative asiatische Küche. Er hat sich ausführlich
damit beschäftigt, wie man mit Hilfe von Enzymen aromen-intensive
Frucht- und Gemüse-Säfte herstellen kann.
When
juicing there are two main factors to conserve a very intense, clear and
Original taste of a vegetable or fruit juice:
- The
extraction of as many taste building elements of the cells as possible
- The
absence of heat
The
normally used juicing processings only extract few of the aroma elements
of the Original fruit or they use heat changing thereby the Original aroma. You
can achieve more by using enzymes. For the following experiments with fruits
and vegetables we usted
an enzyme product containing mainly pectinases and additionally cellulases
and hemi-cellulases.
With their help we extracted a big part of the plant cells at cold temperature.
Therefore
we washed the previously chopped vegetable or fruit carefully and minced them.
We mixed the coarse pulp with 4 g of the enzyme product per 1.000 g of the pulp
and let it rest for ten to twelve hours at room temperature (the highest enzyme
activity will take place at 27° C). After this time the pulp is much more fluid
and can be passed very easily through a cloth. The loss in form of the
remaining rest in the cloth will be reduced ten to twenty percent in comparison
to the normal processings without the use of enzymes.
The
additionally gained fluid contains a lot of complex taste and aroma elements
which have been liberated via the enzymatic cell disruption. A further
concentration of the juice results in a stand-alone taste and aroma profile
totally appropriate to the requirements of high-class gastronomy. The use of
artificial aroma essences is not necessary.
Patrick
Büchel is
chef
at restaurant
Spices
A-ROSA Sylt and offers
creative
Asean
cuisine.
He studied
thoroughly
how
to
optimize
flavours
of
fruit
and
vegetable
juices
via enzymes.